Nach der Rückkehr von unserer Schwedenreise hatte ich noch eine Woche Urlaub und flog dann am 11. August wieder nach Amerika. Diesmal ging es von Redstone aus weiter nach El Paso. Das waren noch mal knapp 5 Stunden Flugzeit.
Bei den Flügen mit der DC6 handelte es sich in erster Linie um Passengerflights. VIP-Flights waren die Ausnahme. Als Passagiere hatten wir Soldaten, die an Flugabwehrraketen ausgebildet wurden und Jet-Piloten, deren Ausbildung bei der US-Luftwaffe stattfand. Wir bekamen mehrmals die Gelegenheit, uns einige ihrer Standorte anzusehen.
Einmal trafen wir während eines Ausflugs auch einen Indianer, der aber nicht sehr gesprächig war. Mehr, als dass er Apache war, konnten wir leider nicht aus ihm herausbekommen.
El Paso war nicht besonders reizvoll, aber es gab zwei wesentliche Vorteile. Einer davon war, wir hatten mindesten zwei, manchmal auch mehr Stehtage und konnten uns von dem doch recht anstrengenden Hinflug erholen. Zu den Stehtagen ist zu sagen, dass es zwei Arten gab, die eingeplanten und die nicht eingeplanten. Zu den letzteren kam es beispielsweise dann, wenn am Flugzeug etwas repariert werden musste.
Der andere Vorteil war die nahe Grenze zu Mexiko. Wenn man die Grenzstation am Rio Grande passiert hatte, war man in Juarez und damit in einer völlig anderen Umgebung.
Als ich das erste Mal über die Brücke ging und unter mir den Rio Grande sah, war ich doch etwas verblüfft, denn mit so einem kleinen Rinnsal hatte ich nicht gerechnet.
Die Mainstreet in Juarez bestand fast nur aus Läden, in denen hauptsächlich Cowboy-Ausrüstung angeboten wurde. Dort kaufte ich mir ein Paar Boots und Sporen.
Abwechselung gab es genug.
Man konnte Go-Karts fahren,
Pferde mieten,
den Amerikanern zuschauen
oder einfach am Swimmingpool relaxen.
Durch Zufall traf ich in El Paso sogar einen alten Bekannten wieder, der dort stationiert war.
Er besaß einen Ford-Mustang, mit dem ich auch ein paar Runden drehen durfte. Damals war das ein richtiges Geschoss, ein Auto, von dem ich nur träumen konnte.